Meldungen aus dem Bezirksverband Düsseldorf
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Wie funktioniert eigentlich historische Forschung?

Projektkurs des Hugo-Junkers-Gymnasiums bereitet sich auf biografische Recherchen zu ausländischen Kriegstoten vor

Schüler:innen vergleichen Quellen Kazmierczak/ Volksbund NRW

Mönchengladbach. In den kommenden Monaten forschen 25 Schüler:innen des Hugo-Junkers-Gymnasiums Mönchengladbach zur Kriegsgräberstätte auf dem Friedhof an der Preyerstraße. Insgesamt 90 Tote sind dort beerdigt – vor allem zivile Zwangsarbeitskräfte und sowjetische Kriegsgefangene. Begleitet durch den Volksbund NRW und mit Hilfe des Stadtarchivs werden die Schüler:innen des Projektkurses die Biografien der Kriegstoten so weit wie möglich erforschen und die Entstehungsgeschichte der Kriegsgräberstätte untersuchen. Darum fand am Montag, den 13. September, ein vorbereitender Workshop statt, in dem die Jugendlichen den Umgang mit Originalquellen kennenlernen konnten.

Im Mittelpunkt dieses Workshops stand hier die Biografie des sowjetischen Kriegsgefangenen Iwan Romanow. Die Jugendlichen schauten sich die Quellen zu seiner Person genau an, verglichen Daten und analysierten sein Foto. Am Ende konnten sie seinen Gefangenschaftsverlauf recht detailliert nachverfolgen. Gleichzeitig merkten sie, dass die Dokumente viele Fragen aufwerfen und nur einen sehr begrenzten Ausschnitt zeigen. Deshalb formulierte ein Schüler das Ziel, während des Projektkurses so viel wie möglich über die Toten auf der Kriegsgräberstätte an der Preyer Straße herausfinden zu wollen. Die Menschen hinter den Namen sollen wieder zum Vorschein kommen.

Das Hugo-Junkers-Gymnasium ist seit 2015 Bildungspartner des Volksbundes NRW. In den letzten Jahren hat sich die Schule schon in zahlreichen Projekten für Erinnerungskultur stark gemacht. Wir freuen uns, dass sich so viele Schüler:innen für diesen Projektkurs gemeldet haben. Die Forschungsergebnisse der Jugendlichen sollen am Ende auf einer Informationstafel zusammengefasst werden, die an der Kriegsgräberstätte aufgestellt wird. Wir sind gespannt auf das Ergebnis.

Der Workshop "Wie funktioniert historische Forschung?" kann übrigens von allen interessierten Schulen gebucht werden und wird auch digital angeboten.

Text: LV NRW