Dinslaken. Mit einer gut besuchten Auftaktveranstaltung ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in seine Aktionswochen im Kreis Wesel gestartet. Direkt zu Beginn der Veranstaltungstrias in den Städten Dinslaken, Moers und Wesel hat der Volksbund eine doppelte Einladung an Vereinsmitglieder und Interessierte ausgesprochen. Am 19.10. fanden sich am Nachmittag zuerst fast 10 Fachkräfte aus der Bildungsarbeit am Parkfriedhof Dinslaken ein, um mehr über dessen Kriegsgräberstätten zu erfahren. Dabei ging es vor allem um ein neues Vermittlungsangebot, das Jugendliche und historisch Interessierte über den Friedhof führen kann. Mithilfe der App ‚Actionbound‘ können sie über den Zweiten Weltkrieg in Dinslaken und dessen Bedeutung für unsere Gesellschaft lesen, Interviews hören und Rätsel lösen.
„„Für die Jugendlichen ist es total wichtig, dass sie Empathie für die Toten auf den Kriegsgräberstätten aufbauen können.““
Teilnehmer der Fortbildung
Wichtig war für die Multiplikatoren beim Kennenlernen des sogenannten Bounds besonders der Fokus auf Biographien. „Für die Jugendlichen ist es total wichtig, dass sie Empathie für die Toten auf den Kriegsgräberstätten aufbauen können“, so ein Teilnehmer. Das gelinge am besten, wenn man die Personen wirklich kennenlerne. In Zukunft soll der Bound mit einigen Schulklassen auf die Probe gestellt werden.
Im Anschluss an die Fortbildung hielt Dr. Eva Lettermann einen Vortrag, der sich mit dem Täterhandeln im Nationalsozialismus befasste. Mehr als 30 Interessierte aus der Stadtgesellschaft waren zu diesem Vortrag ins Ledigenheim Lohberg gekommen. Dr. Lettermann überzeugte die Anwesenden mit differenzierten Analysen der deutschen Tätergesellschaft und äußerte sich offen über ihre eigene Familiengeschichte, in der ein Kriegsverbrecher als Kriegsgefangener erinnert wurde. Den Abend ließen die Zuhörer gemeinsam mit einer Diskussion ausklingen.
Gefördert wurde die zweiteilige Veranstaltung von der Partnerschaft für Demokratie Dinslaken im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben!