Meldungen aus dem Bezirksverband Düsseldorf
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Theaterwochenende in Gedenken an den Ersten Weltkrieg

Das Theaterstück „Weltenbrand“ führte über 300 Zuschauern am 5. bis 7. Oktober im Bezirksverband (BV) Düsseldorf die Brutalität des Ersten Weltkriegs vor Augen

Moers/Uedem/Düsseldorf. Am Ende blieb der junge Reisiger allein zurück. Die drei Schauspieler des Ensambles „Weltenbrand“ zeichneten in ihrer Collage aus zeitgenössischen Zitaten und Gedichten, aus Fotos und Bilder und Geräuschen seinen möglichen Lebensweg nach: als Kriegsfreiwilliger zog Reisiger an die Front und tat begeistert seine „Pflicht“. Jedoch merkte er schnell, dass der Krieg nichts mit der „vaterländischen Propaganda“ zu tun hat - stattdessen beherrschte Grauen und Gewalt den Alltag, Trommelfeuer, Gasangriffe, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung bestimmten von nun an sein Leben im Schützengraben. An der Front erlebte er die irrsinnige Realität des Krieges und verlor jeden Glauben an das Gute im Menschen.

Nach achtzig Minuten endete die Aufführung und hinterließ im Publikum viele Fragen an Reisinger. Gemeinsam mit den Schauspielern diskutierten die Zuschauer über die Ursachen der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ und welche Bedeutung sie noch nach hundert Jahren besitzt. Auch Schüler verschiedener Moerser Schulen nahmen an den Gesprächen teil und stellten Fragen zum Stück. Wie bei ihnen übertrafen bei den Gästen die Aufführungen ihre Erwartungen und brachte ihnen die damalige Zeit näher.

Somit schloss sich der Kreis. Der stellvertretende Vorsitzende des BV Düsseldorf Herr Francken (in Moers und Uedem) und BV-Vorstandsmitglied Herr Heneweer (in Düsseldorf) appellierten in den Eröffnungsreden an jeden einzelnen, die europäischen Werte zu leben und immer wieder zu verteidigen: „Das Theaterstück ist eine Aufforderung an uns alle: für mehr Wir als Ich und mehr Europa für unsere Kinder.“ Das Theaterstück "Weltenbrand" ist heute aktueller denn je.

 

Weitere Aufführung: 20. Oktober, Petershagen (Altes Amtsgericht), 18:00 Uhr

Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung NRW


Text und Bilder: Regionalgeschäftsstelle Rheinland