Düsseldorf. „Wir leben noch immer! Sonderbar!“ schreibt Albert Quinkert am 31. Juli 1916 in sein Tagebuch, fast genau zwei Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges. Knapp zwei Jahre später, am 29. Juli 1918, beschreibt er ein Gespräch mit Kameraden, das mit der Frage beginnt: "Sag, was würdest du tun, wenn der Krieg plötzlich zu Ende wäre?“
Heute wissen wir, dass der Krieg zu diesem Zeitpunkt noch mehr als vier Monate dauern sollte. Der Erste Weltkrieg gilt bis heute als Sinnbild für die Entgrenzung des Krieges: nie zuvor wurden so viele Soldaten mobilisiert wie zwischen 1914 und 1918. Das massenhafte Sterben an der Front und in der Heimat, die exzessive Gewalt, die Material- und Abnutzungsschlachten sowie die totale Umstellung auf eine Kriegswirtschaft stehen für eine neue Art der Kriegsführung und prägten eine ganze Generation. Die Folgen des Krieges sind nach wie vor sichtbar – in der Landschaft der Kriegsschauplätze, auf sogenannten „Kriegerdenkmälern“ oder auf den vielen Kriegsgräberstätten.